Nr. 1 Trau‘ Dich
Warum wir öfter `mal etwas „Verrücktes“ tun sollten
Ah ja, nee, is` klar: „Man kann sich telepathisch mit Tieren unterhalten“. Es ist Februar 2019, ich liege krank im Bett und blättere durch eine Hundezeitschrift, die mein lieber Freund mir netterweise zur Ablenkung mitgebracht hat. Da ich ja nichts anderes zu tun habe, lese ich tatsächlich den Artikel und erfahre zum ersten Mal im Leben, dass es Tierkommunikation gibt. Anscheinend kann jede*r lernen, mit Tieren zu sprechen. Zumindest hat die Autorin des Artikels ein Intensivwochenende Tierkommunikation-Basics gebucht und erzielt recht schnell erste Ergebnisse.
Ich huste. „Es wäre schon toll, wenn ich mit meiner Hündin Krümel sprechen könnte“, denke ich. Ihr Verhalten ist mir manchmal ein Rätsel, und bislang konnten uns auch diverse Hundetrainer nicht richtig weiterhelfen.
Meine Neugier ist geweckt, und nach einiger Internetrecherche melde ich mich tatsächlich für einen Online-Basiskurs Tierkommunikation an. Als Selbstversuch, sozusagen.
Im Laufe der nächsten Wochen – ich bin mittlerweile zum Glück wieder ganz gesund - lernen ein gutes Dutzend Frauen und ich in diversen Online-Meetings, was Tierkommunikation eigentlich bedeutet, wie wir unsere Gedanken zur Ruhe bringen, einen mentalen Kraftort aufsuchen und uns mit einem anderen Wesen auf energetischer Ebene verbinden und Gedanken, Bilder, Gefühle senden und empfangen.
Klingt abgefahren? Ist es auch – und es funktioniert tatsächlich!?!
Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt noch allerhand Zweifel hatte: „Bilde ich mir das alles nur ein?“ „Sagt sie nur, dass meine Ergebnisse stimmen?“
Immerhin wird einem von klein auf ja eher eine analytische Sicht auf die Dinge beigebracht, da wird erklärt, wie Zellen und Organismen funktionieren oder auch ganze Planetensysteme, da wird seziert und alles bis ins Kleinste auseinandergenommen und „logisch“ gedacht… Und trotzdem: Welche Energie die Materie erschafft und antreibt, wie alles zusammenhängt, lässt sich nicht so ohne weiteres erklären. Wir nutzen angeblich nur einen Bruchteil der Fähigkeiten und Kapazitäten unseres Gehirns – warum sollte man sich also nicht telepathisch verständigen können? Anscheinend machen das Naturvölker ja immer noch so.
Wie auch immer…
Nach dem Basiskurs bin ich jedenfalls so neugierig, dass ich mich zum einjährigen Masterkurs anmelden will, der "in echt" an mehreren Wochenenden ziemlich weit weg von zu Hause stattfindet. Nicht ohne einiges Herzklopfen und jede Menge Gedanken, ob ich eigentlich verrückt geworden bin: Auch wenn der Preis für die Ausbildung absolut angemessen ist – für mich ist das wirklich eine Menge Geld. Zögerlich frage ich meinen Freund um Rat, der mir auch eher abrät, um es freundlich auszudrücken: „So viel Geld für so einen Schwachsinn?!? Du musst verrückt sein!?“
Ja, vielleicht bin ich verrückt! Na und?! Mit klopfendem Herzen drücke ich nach gefühlten Ewigkeiten und viel zu vielen Gedanken endlich doch den „Anmelden“-Knopf – und muss gleich darauf grinsen wie ein Honigkuchenpferd! Ich weiß auf einmal, tief in mir, dass das die richtige Entscheidung ist. Dass ich das machen soll. Dass es da noch ganz viel Spannendes zu entdecken und zu lernen gibt.
Man sagt ja immer, man solle dahin gehen oder das tun, was das Herz einem sagt. Es ist nur leider nicht immer ganz einfach, sein Herz zu hören, wenn einem der Kopf ständig dazwischen quatscht und tausend Gründe findet und auch erfindet, warum man etwas lieber nicht tun sollte oder aus irgendwelchen Gründen angeblich nicht tun kann.
Die Anmeldung für den Masterkurs ist also abgeschickt, und ich fühle mich auf einmal so frei und richtig glücklich, voller Vorfreude auf das Abenteuer Tierkommunikation. Ich bin so froh und erleichtert, dass ich mich getraut habe!
Aber ich bin auch meinem Verstand (und meinem Freund) dankbar, der mich ja nur vor Schaden und Fehlern bewahren will. Und zumindest mein Verstand findet immer auch eine positive Wendung: „Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Du hast jede Menge Geld in den Sand gesetzt und bist um eine Erfahrung reicher“. Na also, es kann eigentlich nichts schief gehen.
Als dann aber – ungelogen und ganz im Ernst – kurz darauf eine ordentliche Steuerrückzahlung ins Haus flattert, die genau die Kursgebühr, Fahrt- und Unterbringungskosten deckt, weiß ich einfach, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Ich bin noch heute so unendlich dankbar, dass ich den Mut hatte, mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Seitdem ist so viel passiert, in mir und in meinem Leben. Ich habe wunderbare Menschen und Tiere kennengelernt, unglaublich viel Neues gelernt über mich, die Welt, das Sein, das Universum und den ganzen Rest. Ich habe neue Sicht- und Denkweisen entwickelt und meinen Horizont erweitert, konnte schon so vielen Menschen und ihren Tieren helfen, sich besser zu verstehen und gemeinsam ihre Herausforderungen anzugehen, wofür ich so, so dankbar bin! Es gibt wirklich viel mehr zwischen Himmel und Erde und darüber hinaus, als wir erahnen können, und das ist einfach wunderbar.
Was ich damit sagen will: Das Universum gibt uns immer wieder Hinweise, in welche Richtung wir gehen sollten, um in unser wahres Sein zu kommen. Manchmal schubst es uns auch ganz gehörig. Aber eigentlich ist es ganz leicht: Folge immer Deinem Herzen – es weist Dir den Weg.